Romanistik

Dr. Agathe Mareuge

Professurvertretung (ab WiSe 2025/26)

Foto: privat

Agathe Mareuge ist Dozentin in Germanistik und Kulturvermittlung an der Sorbonne Universität in Paris. In ihren Forschungen und in ihrer Lehre hat Agathe Mareuge sich schon immer für deutsch-französische, internationale Fragestellungen und für Transdisziplinarität interessiert.
2023/2024 war sie die erste Maurice Halbwachs-Gastprofessorin an der Bergischen Universität Wuppertal.
Im Wintersemester 2025/2026 ist sie Vertretungsprofessorin für französische Literatur- und Kulturwissenschaft.

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Lehrveranstaltungen

Einführung in die französische Kulturwissenschaft 

  • Mi, 10-12 Uhr in BZ.08.06 (HS 01)
  • Anmeldung über StudiLöwe

Die Vorlesung gibt einen Überblick über allgemeine, französische und frankophone kulturwissenschaftliche Konzepte und kulturhistorische Entwicklungen. Dabei wird diskutiert, was Kultur ist und wie Begrifflichkeiten wie Kultur-, Landeswissenschaften und Landeskunde voneinander abgegrenzt werden können. Vom kultursemiotischen Zeichen über das Themenfeld Kultur und Medien widmet sich die Veranstaltung auch kulturellen ‚turns', um schließlich Gedächtnistheorien – auch in einem frankophonen (postkolonialen) Kontext – zu besprechen.

Einführung in die Systematik der französischen Literaturwissenschaft / Methoden der Textanalyse

  • Mi, 8:30-10 Uhr in S.11.13
  • Anmeldung über StudiLöwe

In der Vorlesung wird nach einer Diskussion des Literaturbegriffs eine Einführung in ausgewählte literaturwissenschaftliche Methodenparadigmen gegeben. Des Weiteren liegt der Fokus auf der Vermittlung literaturanalytischer Techniken, die an Beispielen aus der französischen Literaturgeschichte und aus den drei literarischen Gattungen der Dramatik, Narrativik und Lyrik eingeübt werden.


Le récit de rêve

  • Mi, 14-16 Uhr in K.12.23
  • Anmeldung über StudiLöwe

Le récit de rêve (Traumerzählung) comme forme littéraire a été mise à l’honneur par les surréalistes, qui y ont vu la réunion de l’art et de la vie, et la libération des forces créatives grâce à l’usage de l’inconscient. Nous partirons des récits de rêve surréalistes pour étudier également ceux qui les ont précédés, notamment au 19ème siècle, ainsi que leurs prolongements au 20ème et jusqu’à nos jours. Nous nous interrogerons sur la plasticité du récit de rêve entre prose et poésie, sur sa part de fiction et sur sa valeur politique.

Les avant-gardes, une histoire culturelle transnationale

  • Do, 8:30-10 Uhr in O.11.09
  • Anmeldung über StudiLöwe

Dans ce séminaire, nous étudierons comment les mouvements d’avant-garde de la première moitié du 20ème siècle (Dada, surréalisme, Bauhaus, futurisme, constructivisme…) ont révolutionné l’art et la littérature. Nous verrons qu’ils étaient par nature pluridisciplinaires et transculturels, subvertissant les identités nationales. Nous nous intéresserons notamment à la façon dont a été écrite l’histoire de ces mouvements après 1945, particulièrement en France et en Allemagne.

Vorlesung

  • Titel: Wie schreibt man Kulturgeschichte?
  • Zeit: Mi, 16-18 Uhr
  • Ort: O.08.37
  • Anmeldung: über StudiLöwe

Wie werden Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte geschrieben? Wann, wie und von wem wurde das, was man heute über die verschiedenen künstlerischen und literarischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts weiß, geschrieben? Diesen Fragen kann paradigmatisch am Beispiel der Avantgarde-Bewegungen nachgegangen werden (Futurismus, Dada, Bauhaus, Surrealismus, usw.). Bei den Avantgarde-Bewegungen haben wir es mit transnationalen und transdisziplinären Bewegungen zu tun, die sich als Kritik an der literarischen und künstlerischen Tradition und Institution begriffen und sich selbst immer am Rande des kulturellen Feldes verortet haben. Paradoxerweise sind sie aber auch Bestandteil der Geschichte bzw. des Kanons geworden.

In der Vorlesung soll zuerst der theoretische Rahmen einer Reflexion über Geschichtsschreibung (de Certeau, Benjamin, Ricœur, Barthes, Boucheron) festgelegt werden. Anschließend sollen die verschiedenen Diskurse (museale Institution, Literaturbetrieb, Akademie, Künstler*innen...) rekonstruiert und verortet werden, die die Historiographie der Avantgarde geprägt haben. Dabei wird u.a. untersucht, wie Frauen unsichtbar gemacht worden sind. Im Rahmen der Vorlesung soll ein Besuch in der Kunstsammlung NRW (K20, « Die Sammlung weiterdenken. Female, global, modern) in Düsseldorf stattfinden.

 

Seminar

  • Titel: Wie kann Literatur ausgestellt werden? Flora Klee-Palyi, von Wuppertal in die Welt
  • Zeit: Mi, 14-16 Uhr
  • Ort: O.08.29
  • Anmeldung: über StudiLöwe

Die Wuppertalerin Flora Klee-Palyi (1893-1961) war Graphikerin, Buchgestalterin, Übersetzerin und Herausgeberin von Anthologien deutscher und französischer Dichtung. Ziel des Seminars ist die Konzeption und Durchführung einer Ausstellung über sie und ihr Werk. Nachdem sie Deportation und Internierung im KZ Theresienstadt überlebt hatte, wurde Flora Klee-Palyi in der Nachkriegszeit eine Mittlerin zwischen Deutschland und Frankreich. In den Fünfziger Jahren illustrierte und gestaltete sie zahlreiche von ihr selbst herausgegebene Bändchen über deutsche und französische Lyrik, die in den Werkstätten der Werkkunstschule Wuppertal (heute Fakultät für Design und Kunst der BUW) gedruckt wurden.

Im Rahmen des Seminars werden wir gemeinsam recherchieren, Dokumentation sammeln und das Konzept einer Ausstellung entwickeln. Teil der Recherchearbeit ist ein Besuch im Stadtarchiv Wuppertal, das eine kleine Sammlung über Flora Klee-Palyi besitzt. In der Ausstellung sollen u.a. ihre Rolle in der Rezeption französischer Dichtung (Apollinaire, Char, Surrealismus) sichtbar gemacht und wenn möglich auch Originalarbeiten von ihr (seltene Gedichtbändchen, Linolschnitte…) gezeigt werden. Die Ausstellung findet am Ende des Sommersemesters (Juli 2024) statt.

 

Vorlesung: "Geschichtsschreibung von den Rändern her: Historisierungs- und Kanonisierungsprozesse in Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts"

  • Mi, 16-18 Uhr in O.07.28 (HS 22)
  • Anmeldung über StudiLöwe

Wie werden Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte geschrieben ? Wann, wie und von wem wurde das, was man heute über die verschiedenen künstlerischen und literarischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts weiß, geschrieben? Diesen Fragen kann paradigmatisch am Beispiel der Avantgarde-Bewegungen nachgegangen werden. Mit den Avantgarde-Bewegungen haben wir es mit transnationalen und transdisziplinären Bewegungen zu tun, die sich als Kritik an die literarische und künstlerische Tradition und Institution begriffen und sich selbst immer am Rande des kulturellen Feldes verortet haben. Paradoxerweise sind sie aber auch Bestandteil der Geschichte geworden.

In der Vorlesung soll zuerst der theoretische Rahmen einer Reflexion über Geschichtsschreibung (de Certeau, Benjamin, Ricœur, Barthes, Boucheron) festgelegt werden. Anschließend sollen die verschiedenen Diskurse (museale Institution, Literaturbetrieb, Akademie, Künstler*innen...) rekonstruiert und verortet werden, die die Historiographie der Avantgarde geprägt haben.

 

Seminar: "Was ist Avantgarde?"

  • Mi, 14-16 Uhr in O.10.30
  • Anmeldung über StudiLöwe

Der Begriff „Avantgarde“, der aus dem militärischen und politischen Register stammt, ist heute noch ein häufig verwendeter Begriff in verschiedenen Bereichen, um als innovativ geltende Kreationen oder Haltungen zu bezeichnen. In diesem Seminar wird seine Verwendung im literarischen und künstlerischen Bereich, hauptsächlich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts, im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen.

Wir werden uns vor allem auf ausgewählte literarische und künstlerische Werke, aber auch auf theoretische Texte der Avantgarde in der ersten und zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stützen, um diesen Begriff zu hinterfragen. Dabei ist zu beachten, dass nur wenige expressionistische, kubistische, futuristische oder dadaistische Künstler den Begriff verwendet haben, um sich selbst zu charakterisieren. Es handelt sich vielmehr um eine nachträgliche, rückwirkende Bezeichnung, die häufig Teil einer Strategie ist, um die sogenannten „historischen“ Avantgarden zu bezeichnen, als sich die „neuen“ Avantgarden der 1950er und 1960er Jahre und später die Gegenkulturen etablierten.

Die untersuchten Beispiele können aus allen Kulturfeldern und Kulturräumen entlehnt werden. Eine der untersuchten Fragen wird die der zeitgenössischen Avantgarde sein: Ist es heute noch möglich, avantgardistisch zu sein?

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