Ideentransfer von Süd nach Nord: Zur Bedeutung lateinamerikanischen Denkens in den Zentren der Weltgesellschaft
Interdisziplinärer Workshop der Lateinamerika AG – Organisation: Matei Chihaia, Peter Imbusch
28.-29.6.2018 / Bergische Universität Wuppertal / Vortragssaal der Bibliothek (BZ)
/fileadmin/romanistik/lehrgebiete/Chihaia/Flyer_Ideenzirkulation.pdf
Kurzbeschreibung:
Die Zirkulation von Wissen und Ideen in der Welt findet traditionell von „Norden“ nach „Süden“ statt: Wichtige Erfindungen, technische Fortschritte, wissenschaftliche Denkrichtungen und Theorien diffundieren seit langem aus den Zentren der Weltgesellschaft in die Peripherien, wobei die historisch entstandenen oder aktuell noch bestehenden Asymmetrien in der Produktion und Rezeption von Ideen und Wissen ohne Berücksichtigung von Herrschaftsverhältnissen und Machttechniken nicht adäquat verstanden werden können. Die Annahme, dass sich die besten Ideen quasi automatisch durchsetzen, wäre politisch mehr als naiv. Gleichwohl gibt es eine Fülle von Beispielen für Wissensbestände, Ideen und Theorien, die aus Lateinamerika stammen und in die Zentren der Weltgesellschaft ‚eingewandert‘ sind und dort ihre Wirkungen entfaltet haben. Dazu gehören im ökonomischen Bereich die Dependenztheorien oder die Realexperimente des Neoliberalismus monetaristischer Couleur, im politischen Bereich etwa Guerillataktiken und Revolutionstheorien oder auch Ideen zur Begründung eines Linkspopulismus, im kulturellen Bereich etwa die Befreiungstheologie und etliche Spielarten lateinamerikanischer Literatur. Im interdisziplinären Workshop soll anhand konkreter Beispiele danach gefragt werden, wie und warum die Zirkulation lateinamerikanischer Ideen in diesen Fällen funktioniert hat, was konkret zur erfolgreichen Rezeption beigetragen hat, aber auch, welche Brüche, Redefinitionen und Revisionen es im Prozess der Aneignung gegeben hat.
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Donnerstag, 28.6.2018
12.30-12.45 Uhr
Begrüßung
12.45-13.00 Uhr
Matei Chihaia / Peter Imbusch
Zur Einführung: Ideentransfer von Süd nach Nord
13.00-14.30Uhr
Clara Ruvituso
(Freie Universität Berlin)
Pablo Navas
(Universidad Nacional de Patagonia Austral)
Transregionaler Wissenstransfer von Süd nach Nord: Zur Zirkulation lateinamerikanischer Dependencia-Ansätze in der Bundesrepublik Deutschland
Latinoamérica y el desafío de la construcción de un paradigma crítico. De las teorías de la dependencia al giro decolonial
14.30-15.30 Uhr
Peter Imbusch
(Bergische Universität Wuppertal)
Wirkungen und Konsequenzen der frühen monetaristischen Realexperimente in Lateinamerika auf Europa und die USA
15.30-16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00-17.00 Uhr
Nikolaus Werz
(Universität Rostock)
Populismus in (Latein-)Amerika und Europa
17.00-18.00 Uhr
Peter Waldmann
(Universität Augsburg)
Vorbild oder Vorwand? Zur Rezeption lateinamerikanischer Guerillaerfahrungen durch die RAF
Freitag, 29.6.2018
9.30-10.30 Uhr
Margit Eckholt
(Universität Osnabrück)
1968-2018: Theologien der Befreiung: Aufbrüche – Abbrüche – Umbrüche
10.30-11.30 Uhr
Guillermo Ferrer
(Bergische Universität Wuppertal)
Geschichtlichkeit und Interkulturalität bei Xavier Zubiri und Ignacio Ellacuria
11.30-12.00 Uhr
Matei Chihaia / Peter Imbusch
Resümee des Workshops
12.00 Uhr
Ende des Workshops